
Wie eine glückliche Partnerschaft wirklich funktioniert
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Wer kennt das nicht? Es gibt Stress mit dem Partner oder der Partnerin und oftmals findet man keinen Weg mehr zu dem Menschen, mit dem man eine Zeit seines Lebens verbracht hat und vielleicht auch den Rest seines Lebens verbringen wollte. Wie kommt man nun aus der Nummer, also dem Streiten wieder heraus? Was Du tun kannst, möchte ich Dir in diesem Podcast, der wieder in Form eines Selbstinterviews geführt wurde, zeigen – also, was kann man aber auch frau tun?
In Gesprächen mit meinen Klienten, die wegen Partnerschaftsproblemen zu mir kommen, spielen oftmals Enttäuschungen eine wichtige Rolle. Der Partner oder die Partnerin würde den Klienten oder die Klientin nicht lieben oder nicht mehr so lieben, wie es einmal war, so dass ein Mangel an Aufmerksamkeit, Liebe und Zuneigung herrsche.
Was auch noch hinzukommt ist, dass wir unsere Persönlichkeit so ca. alle 7 Jahre verändern. Dies bedeutet, dass Du den Menschen, den Du einmal geheiratet hast, heute ein anderer ist.
Das gilt aber nicht nur für Männer – Deine Aussagen sind nicht genderkonform!
Ja, das mag gut sein, aber gendern interessiert mich überhaupt nicht – ich rede so, wie ich denke, dass es richtig ist und wenn es jemand nicht gefällt, dass ich nicht gendere, dann muss ER ja meine Podcasts nicht anhören. Bei mir gibt es noch die Begriffe Vater und Mutter und die beiden heißen auch nicht Elternteil1 und Elternteil 2 – Doch zurück zum Thema Partnerschaft.
Es besteht oftmals eine Erwartungshaltung geliebt zu werden, also das innere Bedürfnis von einem anderen Menschen befriedigt zu bekommen – und meist ist der Mangel an Liebe in der eigenen Kindheit zu finden.
Doch genau hier liegt das Problem. Natürlich ist es wunderbar in einer harmonischen Beziehung zu leben, nur wenn man selbst ein Defizit an Gefühlen, besonders in der Liebe, mit in die Partnerschaft bringt, dann braucht man einen Partner, der das, was man selbst nicht hinbekommt, also sich selbst zu lieben, ausgleicht. Frei nach nach dem Motto: Liebe mich, denn ich bekomme das selbst nicht hin – Doch, wie soll man jemand anderen lieben, mögen oder vertrauen, wenn man sich selbst nicht liebt, mag oder vertraut?
Wie können die Zuhörer und Zuhörerinnen das ändern? Wie kann man mehr Selbstliebe erreichen?
Hierzu können wir eine kleine Übung durchführen: Stelle Dich bitte vor einen Spiegel und sagen zu Dir, also zu Deinem Spiegelbild laut “Ich bin wundervoll” und “Ich liebe mich” – Bitte stelle Dir die beiden Sätze nicht nur vor, sondern spreche sie laut aus, während Du Dir in die Augen schaust. Du kannst, wenn Du die Übung jetzt durchführen möchtest, den Podcast gerne anhalten, um sie durchzuführen – nur Mut.
Nun, Du wirst es kaum glauben, aber die meisten Menschen bekommen diese beiden einfachen Sätze, die natürlich wirken, nicht über die Lippen oder das ganze wird recht emotional. In Gedanken dieses Sätze auszusprechen fällt leichter, doch sie vor einem Spiegel laut zu sagen, kann schon eine Herausforderung sein. Also, halte den Podcast an und sage stelle Dich vor einen Spiegel, sage die beiden Sätze “Ich bin wundervoll” und “Ich liebe mich” und kehre dann zum Podcast wieder zurück.
Und? wie ist es Dir ergangen, hast Du die Übung gemacht? Konntest Du voller Überzeugung sagen, dass Du wundervoll bist und Dich selbst lieben kannst?? Viele Menschen können das nicht, da die beiden Sätze ungewohnt sind und sie unseren eigenen Glaubenssystem widersprechen. Doch durch stetiges Üben fühlen sich die Aussagen immer stimmiger an. Das ist schon mal ein Tipp, dem Du folgen kannst.Wegen dieses missgeleiteten Glaubenssystems kann auch Stress in der Beziehung aufkommen, denn Probleme in der Partnerschaft liegen oftmals nicht beim Partner oder der Partnerin, besonders dann nicht, wenn Du Dich selbst nicht liebst. Die Themen, die es zu lösen gibt, liegen in Dir selbst. Oder anders gesagt: Wenn Du jemanden brauchst, der Deine Bedürfnis an Liebe stillt, weil Du Dich selbst nicht liebst, dann ist es problematisch. Und wie soll man jemand anderen lieben, wenn man das Gefühl der Liebe in sich überhaupt nicht kennt? Das ist paradox.
Was kann man dann tun in der Partnerschaft?
Liebe Deinen Partner oder Partnerin um miteinander, und ich betone miteinander, zu wachsen, sich zu ergänzen, sich gegenseitig Liebe zu schenken, weil Du Freude daran empfindest und nicht, weil Du einen Mangel an einem Gefühl hast und dann steht einer glücklichen Beziehung nichts im Wege. Basiert die Beziehung jedoch auf einer Art Abhängigkeit, dann wird es problematisch.
Dies bedeutet, dass man zunächst einmal ein gutes und liebevolles Verhältnis zu sich selbst aufbauen sollte – So etwas hat man früher vielleicht nicht gelernt, aber, und das ist die gute Nachricht – man kann dies lernen. Jeder Mensch kann lernen, sich selbst zu akzeptieren, sich so anzunehmen, wie er bzw. sie ist, mit allen Vorzügen und Talenten, aber auch mit den vorhandenen Defiziten, Schwächen und Ängsten, die nunmal das Menschsein mit sich bringt.
Und noch eine gute Nachricht, jeder hat irgendwelche körperlichen Merkmale, die ihm oder ihr nicht gefallen und jeder Mensch hat einen mehr oder minder stark ausgeprägten psychischen Knacks und seine Baustellen.
Auch hierzu eine kleine Übung: Nimm Dir bitte ein Stück Papier schreibe auf dieses folgende Aussagen bzw. Fragen: Was denkst Du über Dich, oder in der Ich-Form “Was denke ich über mich”
“Ich denke über mich, dass ich Punkt Punkt Punkt” –
die zweite Frage lautet “Was denke ich über meine Vergangenheit?”
die dritte Frage: “Was gefällt mir an meinem Körper”,
die vierte Frage lautet “Was kann ich besonders gut”
und die fünfte Frage “Was gefällt mir an mir nicht. was kann ich daran ändern und in welcher Zeit?”
und die letzte Frage bzw. Aussage: “Ich bin mit meinem Partner bzw. Partnerin zusammen weil ….”
Die ganzen Fragen musst Du jetzt nicht notieren, denn Du kannst sie in den Shownotes, also in der Beschreibung zu diesem Video nachlesen.
Schreibe zu jeder der Aussagen mindestens fünf Antworten und erkenne, dass Du auch positive Fähigkeiten an und in Dir trägst. Denke über Deine Antworten nach und realisiere jedoch auch, welcher Mangel in Dir vorhanden ist und wie sich dieser auf Deine Beziehung auswirkt – oder auswirken kann – Was kannst Du tun, um diesen Mangel in zu beheben? Und sei ehrlich zu Dir selbst!
Ein weiteres Problem ist, dass die meisten Menschen ihren Fokus auf Negatives ausrichten, statt sich auf die ihre Talente oder Fähigkeiten zu konzentrieren. Nehmen wir beispielsweise ein Blatt DIN A4 Papier. Male mit schwarzer Farbe ein Viereck mit einer Kantenlänge von jeweils einem Zentimeter in die Mitte des Papiers und schau Dir das Papier anschließend an. Was siehst Du? Einen Punkt auf einem großen weißen Hintergrund oder eine große weiße Fläche, auf dem sich ein kleiner Punkt befindet?
Bei der Konzentration auf den Punkt geht die viel Fläche des Blattes in der Wahrnehmung unter und wird nicht beachtet. Dieses DINA4 Blatt hat eine Fläche von knapp 624 Quadratzentimeter – der Punkt hingegen nur eine Fläche von einem Quadratzentimeter. Das Verhältnis zwischen der weißen und der schwarzen Fläche beträgt also 623:1 – nochmal 623:1 –
Schauen wir morgens in den Spiegel und beschweren uns über diesen vier Quadratmillimeter, also über einen Pickel, über ein graues Haar oder etwas anderes, was uns stört, erzeugen wir negative Gedanken und rate einmal, wie der Tag dann verlaufen wird. Richtig – Der Tag wird sicherlich nicht gut!
Ein negative Selbstbild wirkt sich natürlich auch auf eine Partnerschaft aus. Die Selbstverurteilung und die Konzentration auf die eigenen Schwächen macht klein und verringert den Selbstwert – und das ist bei vielen Menschen der Fall. Dieses Selbst-Niedermachen, das nicht in Ordnung ist, entsteht meist durch Prägungen in der Kindheit und diese werden anschließend vom Erwachsenen auch gelebt –
Und nun kommen zwei von diesen Selbstzweiflern, von den Selbst-Niedermachern und verlieben sich und beginnen eine Partnerschaft – Dass diese Partnerschaft nicht dauerhaft von Harmonie geprägt sein wird, ist, denke ich, nachvollziehbar. Überprüft hingegen jeder Mensch, bevor er eine Partnerschaft beginnt, sein Verhältnis zu sich selbst, erkennt seine Selbst-Sabotage und räumt mit seinen Baustellen auf, dann kann eine glückliche Partnerschaft gelingen.
Wird der Partner oder die Partnerin hingegen als Bedürfnis-Befriediger missbraucht, nun dann kann die Beziehung keinen glücklichen Verlauf nehmen, sobald die erste Phase des Verliebtseins vorbei ist. In dieser Phase zeigt man sich von seiner besten Seite, Hormone, wie Oxytocin, Serotonin, Dopamin und noch viele andere, machen blind. Über sonst störende Verhalten des anderen schaut man weg oder nimmt es erst gar nicht als solches wahr – Nach dieser Phase kommt dann das böse Erwachen, denn es gelingt nur schwer, alle Charaktereigenschaften, die eigenen Schwächen, Ängste und Verletzbarkeit über Monate oder Jahre zu verstecken oder zu unterdrücken.
Die Partner bringen früher oder später das durch die Vergangenheit geprägte Selbstbild in die Beziehung ein – und dieses Selbstbild sollte, so weit möglich, von, sagen wir einmal, ungünstigen Selbstbewertungen und Glaubenssätzen befrei sein. Diese Selbstbewertung hat man in der Regel von den eigenen Eltern oder anderen Erziehungsberechtigten eingepflanzt bekommen und Strategien entwickelt einen Befürnisausgleich zu erzielen – Diese Strategien sind auch bei den meisten Erwachsenen, oder besser im Kind des Erwachsenen noch aktiv – Dies bedeutet nichts anderes, dass jeder Mensch, der nicht bei sich selbst ist in eine Beziehung sich, das innere Kind und auch seine Eltern mit einbringt – oder andersherum: Bei einer Beziehung ist man also nicht nur mit dem Partner oder der Partnerin zusammen, sondern auch mit dem Abziehbild des eigenen Vaters, der eigenen Mutter und dem Kind in sich selbst – diese Erkenntnis kann gut aber auch ziemlich erschreckend sein.
Zusätzlich gibt es erschwerend noch das Gesetz der Anziehung, von dem Du bestimmt auch schon etwas gehört hast. Lebt man als Mensch in einem Mangel, beispielsweise, hat den Glaubenssatz ich darf nicht glücklich sein oder ich liebe mich nicht, ist man mit sich selbst also nicht im Reinen, dann wird man auch keinen Partner finden, der sich selbst liebt und mit sich selbst im Reinen ist.
Man zieht also genau das an, was man selbst an sich nicht mag, so als würde es oben auf der Stirn stehen – Es ist eben unrealistisch, dass ein Mensch Zuneigung zu einem anderen Menschen empfindet und sagt “Ich liebe Dich” und der andere aber der Überzeugung ist, er sei nicht wert geliebt zu werden!
Schaut, es gibt einiges zu tun bevor man in eine Beziehung hineinschlittert, besonders dann, wenn sie dauerhaft und harmonisch verlaufen soll.
Ich möchte Dich, lieber Zuhörer und liebe Zuhörerin motivieren Dich zu fragen: Brauchen ich einen Partner, um ein Defizite in mir auszugleichen oder bin ich mit ihm oder ihr zusammen, weil ich sie bzw. ihn wirklich liebe? Erkenne Deine eigenen Schwächen und Defizite und nimm diese als Hinweise, dass Du etwas an Dir positiv verändern kannst, um anschließend in einer glücklichen Beziehung zu leben, von der beide Partner profitieren, eine Beziehung, in der beide Partner gemeinsam wachsen und sich entwickeln können.